Manchmal fühlt sich das Elternsein an wie eine Bühne, auf der wir Tag für Tag auftreten und hoffen, den richtigen Ton zu treffen. Wir bemühen uns, stark, gelassen, konsequent und liebevoll zu sein – und merken doch, dass unsere Kinder uns durchschauen. Sie spüren, wenn wir nicht ganz bei uns sind, wenn wir uns verstellen oder unsicher sind. Authentizität ist das, was bleibt, wenn alle Masken fallen. Es ist die Einladung an uns selbst, ehrlich zu sein – mit unseren Stärken, Schwächen, Gefühlen und Grenzen.

Kinder brauchen keine perfekten Eltern. Sie brauchen Menschen, die zu ihren Gefühlen stehen, die Fehler zugeben und auch mal sagen: „Heute war ein anstrengender Tag, ich bin erschöpft.“ In einer Atmosphäre, in der Ehrlichkeit und Echtheit Platz haben, dürfen Kinder lernen, dass das Leben nicht immer glatt läuft. Sie erleben, dass auch Erwachsene traurig, wütend oder ratlos sein können – und dass das völlig in Ordnung ist.

Wenn wir authentisch sind, entsteht Vertrauen. Kinder lernen, dass auch unangenehme Gefühle ihren Platz haben dürfen. Sie sehen, dass niemand immer stark und ausgeglichen ist, und entwickeln Mitgefühl – für andere und für sich selbst. In einer authentischen Familie gibt es Raum für lautes Lachen, aber auch für Tränen und Wut. Niemand muss sich verstellen oder Erwartungen erfüllen, die nicht zu ihm passen. Das schafft eine Atmosphäre, in der jeder wachsen kann.

Im Alltag kann das bedeuten, auch mal „Nein“ zu sagen, ohne schlechtes Gewissen. Es heißt, sich selbst zu erlauben, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Authentizität ist kein Ziel, das man einmal erreicht und dann abhakt – es ist ein Prozess, der immer wieder Aufmerksamkeit und Mut erfordert. Doch die Mühe lohnt sich: Wer sich selbst treu bleibt, schenkt auch seinen Kindern die Freiheit, echt zu sein.

Impulse für mehr Authentizität im Familienalltag

● Sprich offen über deine Gefühle und Bedürfnisse, ohne sie zu dramatisieren oder zu verstecken.

● Steh zu deinen Fehlern und entschuldige dich, wenn etwas schiefgelaufen ist.

● Bleib bei deinen Werten, auch wenn andere es anders machen.

● Ermutige dein Kind, eigene Meinungen zu vertreten und Gefühle zu zeigen.

● Vermeide Vergleiche mit anderen Familien – jede ist einzigartig.

● Lass auch unangenehme Gefühle zu und zeige, wie du damit umgehst.

Kinder, die in einer authentischen Umgebung aufwachsen, lernen, sich selbst zu vertrauen. Sie spüren, dass sie angenommen werden, wie sie sind – mit all ihren Ecken und Kanten. Das schenkt ihnen Mut, auch in der Welt draußen echt zu bleiben und nicht ständig Erwartungen anderer erfüllen zu müssen. Sie entwickeln die Fähigkeit, ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen, zu benennen und zu regulieren. Das ist eine wichtige Grundlage für stabile Beziehungen und ein gesundes Selbstwertgefühl.

Wenn du dir Unterstützung auf dem Weg zu mehr Authentizität wünschst, begleite ich dich gerne im Rahmen meines 5-stündigen Beratungsprogramms – auf Wunsch auch mit Hausbesuchen. Gemeinsam finden wir heraus, wie du dich und deine Familie echt und lebendig erleben kannst. Melde dich gern für ein unverbindliches Erstgespräch!